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Unterabschnitte

   
4. Informationsgewinnung

   
1. Manual Pages

 Zu (fast) jedem Unix-Kommando existiert eine sog. man page, also eine Art elektronischer Auszug aus einem Anwenderhandbuch. Mit dem Befehl 

man commandname
erhält man diese Seite, die neben einer Beschreibung des Kommandos alle möglichen switches erläutert. Ferner findet man manchmal Beispiele und Verweise auf verwandte Befehle. Die man page für das Kommando man erhält man selbstverständlich mit
man man

Nicht immer kennt man den genauen Befehl für ein Programm. Hilfe bietet dann apropos . Mit

apropos keyword
erhält man eine Liste von Kommandos, die keyword in ihrer Kurzbeschreibung haben. Hat man den Befehl zum Kopieren von Dateien vergessen, so liefert
apropos copy
eine (lange) Liste, die unter anderem cp und mcopy enthält.

2. WWW

 Das Internet ist ein Netz von mehreren Millionen Rechnern weltweit. Es umfaßt eine Reihe von Diensten zur Kommunikation zwischen diesen Rechnern. Dazu gehören neben vielen anderen EMail, die Newsgroups (s. Abschnitt 4.3) und das World Wide Web, kurz WWW oder einfach das Web. Das WWW ist aus den Medien und vielleicht aus eigener Erfahrung wohlbekannt. Daß oft Internet und WWW (fälschlicherweise) synonym gebraucht werden, ist ein Zeichen dafür, wie stark das WWW hier dominiert.

Die Basis des WWW ist, daß die Dokumente durch Verweise (links) aufeinander vernetzt sind. Diese Tatsache verliert aber zunehmend an Bedeutung, und das Web dient mehr und mehr als Plattform

Die Sprache des Webs sollte HTML sein, ein Format, in dem die  Web-Dokumente angelegt sind. Zum Zugriff auf das WWW und zur Darstellung von HTML-Dokumenten benötigt man eine geeignete Software, einen browser. Die verbreitetsten Web-Browser sind der Netscape  Navigator und der Microsoft Internet Explorer . Web-Seiten werden über eine Adresse in der Form angegeben (Bsp.):

http://www.inf.fu-berlin.de/lehre/index.html
Dabei ist http das Protokoll (ein anderes ist z.B. ftp). http:// kann bei den meisten Browsern auch weggelassen werden. www.inf.fu-berlin.de ist der Name des Rechners (des Web-Servers), auf dem die Web-Seite liegt. lehre ist hier das Verzeichnis und index.html der Name des Dokuments. Die Adresse bezeichnet man als URL.  Eine Web-Adresse erreicht man entweder durch anklicken von blau markierten Verweisen auf diese Adresse in anderen Dokumenten (das sprichwörtliche Surfen) oder durch Eingabe der Adresse in einem Eingabefeld des Browsers.

  Eine eigene Homepage erstellt man übrigens durch Anlegen eines Verzeichnisses public_html im eigenen Heimatverzeichnis. In diesem muß eine Datei index.html liegen. Diese ist die Einstiegsseite, die man unter dem URL http://www.inf.fu-berlin.de/ myname erreicht. Sowohl public_html als auch index.html müssen für jedermann lesbar sein (s. Abschnitt 3.4).

chmod o+rx ~/public_html
chmod o+r ~/public_html/index.html

   
1. Netscape-Konfiguration

 Zum Zugriff auf das WWW benötigt man ein Programm, das einem die geladenen Seiten darstellt, einen sog. browser. Netscape ist einer der beiden verbreitetsten Browsern. Hier installiert sind die Versionen Navigator 3.0, Navigator 4 und Communicator. Sie befinden sich in den Verzeichnissen

Version Verzeichnis Speicherbedarf unterstützt
Navigator 3.04 /opt/netscape 4,8MB WWW, EMail, News
Navigator 4.0 /opt/navigator 6.5MB WWW
Communicator /opt/communicator 11,5MB WWW, EMail, News

Der Speicherbedarf der obigen Tabelle bezieht sich nur auf das ausführbare Programm. In der Realität ist er wesentlich höher. Abhängig davon, welches der in der Tabelle angegebenen Verzeichnisse im Suchpfad (s. Abschnitt 3.7) eingetragen ist, wird die entsprechende Browser-Version beim Aufruf von Netscape gestartet. Wie unschwer zu erkennen, nimmt der Ressourcenbedarf mit der Browser-Version stark zu. Es ist daher insbesondere auf den eher schwächeren Maschinen die schlanke Version 3.0 vorzuziehen, auch wenn diese nicht alle Neuerungen im WWW unterstützt. Die Version 4.0 ist noch lauffähig, bietet aber leider keinen EMail- und News-Client. Der Communicator ist das angemessene Werkzeug, wenn man seinen Rechner lahmlegen möchte. Noch effizienter läßt sich dies mit dem Internet Explorer erledigen, der ebenfalls für die Suns installiert ist.

Konfiguriert wird der Navigator 3.04 über das Menü Options. Die folgenden Anweisungen seien beispielhaft verstanden.

1.
General Preferences: Unter Appearance trage man als Home Page Location den URL des Instituts ein: http://www.inf.fu-berlin.de. Fonts, Helpers und Images lasse man unverändert. Die Helpers sorgen dafür, daß bei bestimmten Dokumenten, die man aus dem Internet lädt, gleich automatisch das entsprechende Anwendungsprogramm gestartet wird, das die Daten anzeigen kann. Man wähle application/postscript, klicke auf den Schalter Application und trage ein gv %s. Das sorgt dafür, daß ein aus dem Internet geladenes Postscript-Dokument gleich mit Ghostview     dargestellt wird. Auprobieren kann man dies direkt an diesem Skript, indem man Netscape anweist, den URL http://www.inf.fu-berlin.de/lehre/WS98/brueckenkurs/skript.ps zu laden. Mit Ok bestätigen. Die gleiche Prozedur für application/pdf wiederholen. Hier wird als Application acroread %s eingetragen. acroread startet den Acrobat Reader von Adobe für PDF-Dokumente.    Beide Helper sind u.U. nötig, um auf Übungsaufgaben, Skripten u.ä. zuzugreifen.
2.
Editor Preferences: Nur nötig, wenn mit Netscape eigene HTML-Seiten erstellt werden sollen.
3.
Mail and News Preferences: Möchte man Netscape als EMail und/oder News-Client einsetzen, sind hier einige Konfigurationen vorzunehmen. Unter Servers stellt man als SMTP Server fubinf.inf.fu-berlin.de ein, das gleiche als POP3 Server (Built in Movemail könnte auch funktionieren). Der NNTP Server ist news.fu-berlin.de. Unter Identity stellt man seinen Namen und seine EMail-Adresse ein. Das Signature File ist eine Datei, deren Inhalt an jede EMail angehängt wird.
4.
Die Network Preferences sind hervorzuheben, denn hier stellt man den Cache ein. Ganz wichtig ist es, den Disk Cache auf 0KB zu setzen. Standardmäßig sind 5000KB voreingestellt, womit man einen Großteil seines verfügbaren Plattenplatzes (s. Abschnitt 3.10) bereits belegt. Der Cache verhindert das erneute Laden von Seiten aus dem Netz, die bereits einmal geladen worden sind. Unter den Protocols kann man einstellen, ob man gewarnt werden möchte, wenn ein Cookie gesetzt werden soll (s. Abschnitt 9.1). Java und JavaScript, ebenfalls Sicherheitslücken im Internet, können unter Languages abgestellt werden.
Beim Navigator erreicht man die Konfigurationseinstellungen über das Menü Edit - Preferences. Das für die Version 3.0 gesagte sollte hierauf übertragbar sein.

2. WWW-Seiten des Instituts

Der Web-Server des Institut ist wie gehabt unter www.inf.fu-berlin.de erreichbar. Dort finden sich u.a. Informationen zur Organisation, zu den Arbeitsgruppen, Forschungsprojekten, Hinweise zur Technik und die Web-Seiten zu den Lehrveranstaltungen. Zur Zeit werden die Web-Seiten überarbeitet.

    
3. Newsgroups

Nicht nur zur Informationsgewinnung sondern auch zur themenorientierten Diskussion mit Internetteilnehmern weltweit dienen die Newsgroups. Mehrere Tausend dieser Diskussionsgruppen mit Themenspektren von Magersucht über Kosovo-Krise, Filmbesprechungen, Religion, gängige Betriebssysteme und Anwenderprogramme stehen zum Abonnement bereit. Für Studenten am Institut sind vor allem die Newsgroups
bln.announce.fub.cs und bln.announce.fub.cs.d
von Interesse. bln steht dabei für Berlin, fub für (wer ahnt's?) Freie Universität Berlin, cs für Computer Science. bln.announce.fub.cs ist eine moderierte Newsgroup, bln.announce.fub.cs.d hingegen unmoderiert, das d steht für discussion.

In diesen Newsgroups können alle Interessierten (weltweit!) kurze Nachrichten posten. Es gehört dabei zum guten Ton, erst einmal einige der Artikel zu lesen, einigen Diskussionen zu folgen, bevor man selbst seinen Senf dazu gibt. So vermeidet man Peinlichkeiten, wie z.B. das Stellen einer ,,Häufig Gestellten Frage`` (FAQ, Frequently Asked Question) oder die Wahl der falschen Newsgroup.

Zum Üben und Ausprobieren dienen die Newsgroups bln.test und de.test.

 Programme, mit denen man Newsgroups lesen und in ihnen veröffentlichen kann, gibt es viele. Netscape  hatte in der Version 3 noch einen News-Reader im Navigator integriert. Seit der Version 4 hat nur noch der Communicator einen News-Reader, hier unter dem Namen Collabra Discussions verborgen. Empfohlen werden sollen hier xvnews und xrn. Diese sind Fenster-basiert. Ein News-Reader, der ohne Fensteroberfläche auskommt und daher auch bei Terminalverbindungen eingesetzt werden kann ist tin . Leider ist der Suchpfad zu tin standardmäßig nicht definiert. Es muß daher entweder durch angabe des absoluten Pfades gestartet werden

/usr/local/public/bin/sol/tin
oder man erweitert seinen Suchpfad (am besten in der .cshrc) um /usr/local/public/bin/sol/:
set path = ( $path  /usr/local/public/bin/sol/tin )
Anschließend kann tin direkt gestartet werden.


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Autor: faensen@inf.fu-berlin.de