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Qualitative Untersuchung von Orientierungsphasen während der Paarprogrammierung

bearbeitet von: Michael Pöhle (Früherer Arbeitstitel: Qualitative Untersuchung von Anfängen in Paarprogrammierungssitzungen und deren Einfluss auf den Rest der Sitzung)

Dokumente

Schriftliche Ausarbeitung, 29. September 2014

Antrittsvortrag, 15. Mai 2014

Verteidigungsvortrag, 27. November 2014

Problemstellung

Paarprogrammierung (PP) ist eine agile Entwicklungspraktik, bei der zwei Ent- wickler zusammen an einem Problem arbeiten. Bevor man sich Gedanken darüber machen kann, wie man den PP-Prozess verbessern könnte, muss dieser erst einmal verstanden werden. Dabei geht es zentral darum, das Verhalten von Menschen - dem Entwicklerpaar - zu verstehen und mögliche Konsequenzen zu erkennen. Während der PP-Sitzungen gibt es häufig Phasen in denen das Paar Informationen sammelt, die es benötigt, um sein aktuelles Sitzungsziel zu erreichen. Diese Orientierungsphasen legen die Grundlagen für andere Teile der Sitzung und sind daher potentiell sehr wichtig und interessant.

Fragestellung

Die zentrale Frage der Arbeit lautet: Wie genau laufen Orientierungsphasen ab, welche Phänomene treten auf und wie hängen diese zusammen? Wie gehen die Partner damit um und welchen Einfluss haben beobachtete Muster auf den Rest der Sitzung?

Ziel

Ziel der Arbeit ist es, ein theoretisches Modell der Orientierungsphasen zu erstellen, das ihrer Beschreibung genutzt werden kann, und es Praktikern der PP ermöglicht, Orientierungsphasen besser zu gestalten.

Forschungsstand

Ein Großteil der Forschung zur Paarprogrammierung ist quantitativer Natur. Viele der anfänglichen Studien haben versucht den Paarprogrammmierungsprozess und Aspekte wie Wirtschaftlichkeit, Defektrate und Zufriedenheit bei der Paarprogrammierung zu quantifizieren. Die Resultate variierten oft stark zwischen den Studien. Der Prozess der Paarprogrammierung ist nur schlecht verstanden. Daher besteht der Wunsch nach mehr qualitativer Forschung zur Paarprogrammierung.

Methode

In der Arbeit wird versucht ein Teil des Paarprogrammierungsprozesses besser zu verstehen und eine Theorie darüber aufzustellen. Als Methode für die Entwicklung einer solchen Theorie ausgehend von Daten bietet sich die Grounded Theory Methodology an. Sie kommt ohne Annahmen über die untersuchte Materie aus und liefert belastbare Resultate.

Material

Für diese Arbeit dienen als Gegenstand der Untersuchungen umfangreiche Audio- und Videoaufzeichnungen von Paarprogrammierungssitzungen. In den meisten Aufzeichnungen lösen professionelle Entwickler ein konkretes Problem im Paar.

Aussicht

Es gibt noch viele weitere Aspekte der PP. Einige davon wurden bereits am Lehrstuhl genauer untersucht. Bei der Bearbeitung dieser Arbeit viel ein Entwickler auf, der selbst anscheinend eine Vorstellung von einem idealen Ablauf eine PP-Sitzung hatte und regelmäßig über den aktuellen Stand der Sitzung reflektierte. Er konnte daher schnell reagieren, sobald das Gespräch die Sitzung abdriftete.