FU Berlin, Fachbereich Mathematik und Informatik, Institut für Informatik

Universitätsvorlesung: Computer- und Informationstechnik im 21. Jahrhundert

Prof. Dr. h.c. Wolfgang Wahlster, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH, Saarbrücken

Autonome Software-Agenten im Internet

Software-Agenten im Internet dienen als persönliche digitale Assisitenten, die als virtuelle Personen Aufträge des Benutzers entgegennehmen und ihn in möglichst vielen Situationen im Alltag und Berufsleben intelligent unterstützen. In Anlehnung an die Mechanisierung physischer Arbeit durch Roboter werden solche Software-Agenten oft auch als Softbots (für Software-Roboter) bezeichnet. Softbots kennen sich im Internet bestens aus und führen den Nutzer quasi als Privatchauffeure schnell zum Informationsziel.
Virtuelle Webseiten werden aufgrund von Benutzeranfragen als Kombination oder Tansformation verschiedener Medienobjekte von Software-Agenten generiert, die aus unterschiedlichen realen Webseiten extrahiert werden. Durch die koordinierte Integration verschiedenster Medienobjekte gelingt es, autoadaptive Webseiten zu erzeugen, die auf ein individuelles Benutzerprofil und den jeweiligen Interaktionskonzept angepaßt sind. Damit wird u.a. ein individualisiertes Teleshopping  mit Führung durch einen virtuellen Verkäufer möglich.
In unserem BMBF-Projekt AiA verwenden wir Planungsalgorithmen, um das Verhalten personalisierter Präsentationsagenten, der sog. WebPersonas, zu steuern. WebPersonas können auf Komponenten der virtuellen Webseiten durch Zeigegesten und sprachliche Kommentare Bezug nehmen. Der Vortrag zeigt, wie Methoden aus den Bereichen Sprachtechnologie, Planen, Bildverarbeitung, Benutzermodellierung und Medienfusion zusammenwirken müssen, um agenten-basierte Benutzeroberflächen für individualisierte Netzinformationsdienste zu realisieren.
Es weden einige kommerzielle Anwendungsbeispiele von DFKI-Kunden diskutiert, welche die Verwendung virtueller Webseiten und WebPersonas im Bereich ECommerce, Web-basierte Call-Center und mobile Netzinformationsdienste illustrieren.

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