Telearbeit und das virtuelle Büro - Erfahrungen im Hause IBM

Manfred Kurz

IBM Deutschland

Für den Berufstätigen ist es oft schwierig und langweilig, täglich an den Arbeitsplatz zu gelangen. Die räumliche Mobilität ist häufig durch Verkehrsstaus beeinträchtigt.

Andererseits haben sich insbesondere in den 80er Jahren neue technische Möglichkeiten elektronischer Kommunikation ergeben. Die immer leistungsfähiger werdenden Personalcomputer ermöglichten in vielen Fällen unabhängiges Arbeiten.

Diese Entwicklungen veranlaßten unser Haus, beginnend 1987, in vier Modellversuchen die Möglichkeiten einer Verlagerung von Arbeit zur Wohnung des Mitarbeiters zu untersuchen. Die technische Machbarkeit, Probleme des Datenschutzes und der Datensicherung waren zu lösen. Die Kosten durften dabei nicht ins Uferlose steigen. Eine wirtschaftliche Vertretbarkeit war anzustreben und vor allem war Akzeptanz bei betroffenen Mitarbeitern, Führungskräften und Betriebsräten zu erreichen.

Deswegen wurden die Projekte von arbeitswissenschaftlichen Untersuchungen begleitet, um hieraus gewonnene Erkenntnisse sofort umzusetzen.

Es zeigte sich, daß Telearbeit, d.h. Arbeiten von zu Hause bei Aufrechterhaltung elektronischer Kommunikation zum Büro, technisch machbar ist und von Mitarbeitern, Führungskräften und Betriebsräten bei entsprechender Gestaltung akzeptiert wird. Bei sachgemäßer Nutzung ist in vielen Fällen aufgrund größerer Produktivität und Flächeneinsparung eine wirtschaftliche Vertretbarkeit zu erreichen.

Neue multimediale Anwendungen, insbesondere künftige Möglichkeiten weltweit elektronischer Kommunikation werden zum Ausbau der Telearbeit führen, aber auch unser Arbeitsverhalten ändern.