Zugang für alle? Zum Konzept des Universaldienstes in den USA und Deutschland

Prof. Dr. Herbert Kubicek

Universität Bremen

Werden Datenautobahnen und die darüber gefahrenen Multimedia-Anwendungen und interaktiven Medien nur etwas für den geschäftlichen Bereich und Besserverdienende werden? Müssen sich die weniger gut Verdienenden und weniger gut Ausgebildeten mit 500 TV-Kanälen ver- und begnügen, während Akademiker und Selbständige ihren Informationssprung und damit ihre gesellschaftliche Position ausbauen? Wer wird sich den Zugang zu den neuen interaktiven Breitbandnetzen leisten können? Zwar wird von Politikern betont, daß es keine Spaltung der Gesellschaft in Informationsarme und -reiche geben soll. Gleichzeitig wird jedoch das bisherige Monopol der Telekom aufgehoben, die bisher den flächendeckenden Zugang zur Telekommunikation zu gleichen Preisen zur Auflage hatte. Wie wird die allgemeine Versorgung unter Wettbewerbsbedingungen geleistet? Welchen Stellenwert haben Schulen und Bibliotheken? In den USA ist unter dem Begriff "Universal Service" darüber eine breite politische Diskussion entstanden. In Deutschland befassen sich nur einige Experten mit den Bestimmungen zum "Universal-dienst" im Entwurf für ein neues Telekommunikationsgesetz. In dem Vortrag werden die unterschiedlichen Konzepte dargestellt. Es hat den Anschein, als würde die US-amerikanische Strategie das Ziel des allgemeinen Zugangs konsequent verfolgen und damit auch eine intelligentere Industriepolitik betreiben.