Gläserne Bürger auf der Datenautobahn?

Hansjürgen Garstka

Berliner Datenschutzbeauftragter

Der Vortrag wird sich mit Problemen befassen, die globale Datennetze für die Gewährleistung der informationellen Selbstbestimmung mit sich bringen.

Hierzu wird zunächst die Geschichte des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung (Datenschutz) skizziert, wobei im Hinblick auf die konkrete Themenstellung dem Aspekt der Profilbildung personenbezogener Daten besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird.

Der aktuelle Stand der Gesetzgebung im nationalen und internationalen Raum (einschließlich der bis zum Vortragstermin in Kraft getretenen EU-Richtlinie) wird behandelt; ebenso außergesetzliche Prinzipien wie die Principles for Providing and Using Personal Information der Privacy Working Group in der US-amerikanischen Information Infrastructure Task Force (Schlußfassung verabschiedet am 6. Juni 1995).

Nunmehr werden die spezifischen Probleme dargestellt, die auf diesem Hintergrund die Einrichtung globaler Datennetze mit sich bringen. Sie multiplizieren die Risiken mangelnder Diskretion und erheblich ausgeweiteter Möglichkeiten der Profilbildung ebenso wie die mit dem multimedialen Charakter der globalen Netze verbundenen Probleme der Authentizität und Verifikation.

Abschließend soll erörtert werden, inwieweit das Entstehen globaler Netzstrukturen zum Entstehen einer neuen Realitätsschicht führt, in denen den Subjekten völlig neue Rollen zukommen.