Glossar Datenbanksysteme - Englisch / Deutsch -




Kurze Erläuterung

data independence

   (physical, logical)

Datenunabhängigkeit

Unabhängigkeit von Anwendungsprogrammen von physischer Datenspeicherung bzw. von Gesamtschema der Datenbank (soweit möglich

data model

Datenmodell

Sprache zur Definition von DB-Schemata und  für Operationen auf Datenbanken.

Heute dominierend: Relationales Datenmodell

database

Datenbank (DB)

Menge von entsprechend den Strukturierungsvorgaben eines Datenmodells aufgebaute Menge von Daten

database schema

Datenbankschema

Metabeschreibung einer Datenbank in der Sprache des Datenmodells. Beschreibt formal den Ausschnitt der Realität, über den Daten in der DB verwaltet werden.

database (Management) system

Datenbank(-verwaltungs)-system

Software zur Verwaltung einer Datenbank

external schema

Externes Schema

Sicht eines Anwendungsprogramms auf die Datenbank, in der Regel nur ein Ausschnitt der gesamten DB

logical Schema

Logisches Schema

Schemabeschreibung des Inhalts der   Datenbank in der Sprache eines bestimmten Datenmodells (z.B. relational). Oft nur „Schema der DB“.  Unter „Schema der DB“ versteht man manchmal  die Gesamtheit der Metabeschreibung einer Datenbank,  zusätzlich zur Beschreibung der Tabellen etwa die Nutzer der DB mit ihren Zugriffsrechten und Vieles mehr.

physical schema

physisches Schema

Implementierungsparameter einer Datenbank (wo und wie sind Daten gespeichert? Zugriffspfade,..) Manchmal auch „Implementierungsschema“

conceptual  schema

Konzeptuelles Schema

„Konzeptuell = ein Konzept aufweisend“

Schemabeschreibung der gesamten DB mit einem allgemeinen, systemunabhängigen Datenmodell. Typisch: ER-M, UML-Klassendiagramm.

Nicht sinnvoll für „physical schema“, im Gegensatz zu conceptual external schema. Letzteres ungebräuchlich, da meist aus Kontext ersichtlich,  ob „conceptual“ oder „logical“

Typisch für erste Entwurfsphase einer DB.


Legacy System

Altlastsystem

Bezeichnet  ein älteres System, das z.B. aus Kostengründen nicht durch neuere Systeme abgelöst wurde

instance

Ausprägung, Exemplar

Auch in der Objektorientierung gebräuchlich

mainframe (computer)

Zentral- (Groß-)rechner


tier

Etage, Rang

Gebräuchlich für funktionale Systemschichten in verteilten Systemen

4GL (Fourth Generation Language)

Sprache der vierten Generation („4GL“)

Datenbank-Skript-Sprache zur einfachen Implementierung von einfachen Datenbankanwendungen.   Bezeichnung von ca. 1983: Mittelding zwischen hohen Programmiersprachen (3GL) und  Logiksprache (z.B. Prolog) als 5GL

integrity

Integrität

Bezeichnet im Datenbankkontext die Übereinstimmung von Datenbank und Realität

concurrency

Nebenläufigkeit


fail-safe

ausfallsicher, störungssicher

schwächere Form: fehlertolerant (fault tolerant)

requirement analysis

Anforderungsanalyse


entity-relationship model

ER-M, Gegenstands-Beziehungsmodell (ungebräuchlich)

Die zentrale graphische Sprache zur Definition eines konzeptionellen DB-Schemas

role name

Rollenbezeichner


bill  of material(s)

Stückliste

Hierachische Datenstruktur, die rekursiv angibt, aus welchen (Bau-)teilen ein (Bau-) teil besteht.

domain (application domain)

Gebiet, Bereich, Wertevorrat

Häufig: Anwendungsgebiet

key

Schlüssel

Minimale Attribut(komination) mit eindeutigen Wert in der DB

Weak entity

Schwache Entität

Entitätstyp ohne eindeutigen Schlüssel. Eindeutigkeit durch den Schlüssel einen Entitätstyp, von dem die schwache Entität abhängig ist. 

candidate key

Schlüsselkandidat (nicht: Kandidatenschlüssel)

Einer von mehreren möglichen Schlüsseln

primary key

Primärschlüssel

Der Schlüsselkandidat, der als Schlüssel verwendet wird

foreign key

Fremdschlüsel

Attribut(-folge) einer Tabelle, die in einer anderen Tabelle Primärschlüssel ist

referential integrity

referentielle Integrität

Garantie, das zu einem Fremschlüsselwert ein Primärschlüssel Wert in der entsprechenden Tabelle existiert

multi valued

mehrwertig


constraint

Einschränkung

In der Informatik meist: deklarative Spezifikation der erlaubten Zustände z.B. einer Datenbank

Integrity constraint

Integritätsbedingung

Einschränkung, die sicherstellen soll, dass Datenbank- und Realweltzustand übereinstimmen. 

assertion

Zusicherung

In der Informatik Prädikat, das die erlaubten Zustände z.B. an einer bestimmten Stelle eines Programms charakterisiert.

Wird in erster Linie im Zusammenhang mit Programmentwicklung gebraucht.

invariant

Invariante

Unveränderliche Eigenschaft

1:N relationship

1:N - Beziehung

Drückt aus, ob eine Beziehung zwischen zwei Entitätstypen (Klassen) rechts- (links-) eindeutig ist.  Beschriftung in ER-Diagramm wie „Vielfachheit“ in UML-Klassendiagrammen

Analog: 1:1, N:M - Beziehung

(min,max)-notation

(min,max)-Notation

Verfeinerte Charakteterisierung von Beziehungstypen . Neben Rechts- / Links -Eindeutigkeit ist Rechts-/Links-Vollständigkeit ausdrückbar.

Achtung: Beschriftung in ER-Diagramm umgekeht wie 1:N Notation und UML-Klassendiagramm!

degree

Grad , Stelligkeit (  Relation, Prädikat)


tuple

Tupel

Gebräuchlich für das (abstrakte) relationale Datenmodell, im Kontext einer konkreten Implementierung („Relationales DBS“) meist Zeile (row) oder Datensatz (record)

row

Zeile


unique

eindeutig


namespace

Namensraum

Bereich in dem ein Name eindeutig aufgelöst werden kann

trigger

Trigger (Auslöser)

Hier: SQL-Ausdruck bestehend aus Bedingung und Aktion. Letztere wird bei eintreten der Bedingung ausgelöst. Bedingungen beziehen sich (fast) nur auf Änderungen des Datenbankzustands.

transaction

Transaktion

Folge von Operationen, die unteilbar ausgeführt werden soll (und deren Ausführung gewisse andere Garantien erfüllt)

relational completeness

Relationale Vollständigkeit (einer Datenhandhabungs-sprache)

Eine relational vollständige Sprache ist mindestens so ausdrucksfähig, wie die relationale Algebra

algebraic optimization

Algebraische Optimierung

Vereinfachung relationenalgebraischer Ausdrücke durch Anwendung von Transformationsregeln (rewrite rules)

deductive Database

Deduktive Datenbank

Anfragebeantwortung durch direkte Fakten (wie RDB) oder durch Schlussfolgerung aufgrund von Fakten und Axiomen

Tuple calculus

„Tupelkalkül“

Relationale Anfragesprache auf der Basis der Sprache der Prädikatenlogik. (Sollte besser nicht Kalkül ~ Rechenvorschrift heißen

SQL

Structured Query Language

Entwickelt im IBM Research Lab San Jose ca 1973-78, hieß ursprünglich SEQUEL

(correlated) subquery

(korrelierte) Subanfrage

SELECT block, der innerhalb eines anderen geschachtelt ist. Korreliert: es wird im geschachtelten Block auf eine Tupelvariable eines übergeordneten BlocksBezug genommen.

Transitive closure

Transitive Hülle

Operator für Be4stimmung der transitiven Hülle nützlich für rekursive Relationen

(z.B. Eltern-Kind-Relation)

view

Sicht

Virtuelle, durch ein SQL Kommando definierte Tabelle einer relationalen DB.

Zugriff auf Daten erfolgt ausschließlich über die

base table

Basistabelle (einer Sicht)

Eine mit CREATE TABLE erzeugte Tabelle. Häufig benutzt als Gegensatz zu Sicht(-Tabellen)

materialized view

Materialisierte Sicht

Eine durch Ausführung des definierenden SQL-Ausdrucks entstehende Tabelle mit „Schnappschuss“-Semantik: Sie hat den Zustand zum Zeitpunkt der „Materialisierung“. Spätere Änderungen auf den Basistabellen sind nicht berücksichtigt.