FU Berlin, Fachbereich Mathematik und Informatik, Institut für Informatik
Angesichts der Dominanz moderner Informatiksysteme in unserer Gesellschaft
liegt der Schluss nahe, dass wir unsere Kinder bereits in der Schule so
ausbilden müssen, dass sie diese Systeme wirklichbeherrschen können.
Diesen Anspruch kann aber weder ein auf Programmierung ausgerichteter Informatikunterricht
„alter Schule“ noch eine reine Bediener- oder Produktschulung nach Art
eines „Computerführerscheins“ erfüllen. In Bayern wird derzeit
ein Konzept erprobt, das den Modellierungsvorgang in den Mittelpunkt des
Unterrichts rückt. Im Anfangsunterricht der 6. Jahrgangsstufe verhindert
dabei die objektorientierte Modellierung von Anwendersystemen ein Abgleiten
in bloße „Knöpfchendrückerei“, da sie es den Kindern erlaubt,
alle ihre Arbeitsvorgänge unabhängig vom verwendeten Produkt
zu reflektieren und exakt zu beschreiben. Im Informatikunterricht der Mittelstufe
(derzeit 10. und 11. JGSt.) werden dann neben Informatik- auch andere Systeme
mit Hilfe spezieller Beschreibungstechniken strukturiert und mit Hilfe
von Informatiksystemen simuliert. Im Vordergrund stehen dabei einerseits
die Strukturierung komplexer Systeme mit Hilfe informatischer Mittel und
andererseits die praktische Arbeit am Rechner.
Nach dem gegenwärtigen Planungsstand soll ab 2003 Informatik als
Pflichtfach in der 6. Jahrgangsstufe aller Gymnasien Bayerns eingeführt
werden, die Mittelstufeninformatik in den Jahrgangsstufe 9–11 der mathematisch-naturwissenschaftlichen
Ausbildungsrichtung.
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