INSTITUT

FU Berlin, Fachbereich Mathematik und Informatik, Institut für Informatik

Vortrag des Informatik-Kolloquiums


 Das Bayerische Modell:

Ein Gesamtkonzept für die informatische Bildung am Gymnasium

Dr. Peter Hubwieser, TU München, Institut für Informatik


Angesichts der Dominanz moderner Informatiksysteme in unserer Gesellschaft liegt der Schluss nahe, dass wir unsere Kinder bereits in der Schule so ausbilden müssen, dass sie diese Systeme wirklichbeherrschen können. Diesen Anspruch kann aber weder ein auf Programmierung ausgerichteter Informatikunterricht „alter Schule“ noch eine reine Bediener- oder Produktschulung nach Art eines „Computerführerscheins“ erfüllen. In Bayern wird derzeit ein Konzept erprobt, das den Modellierungsvorgang in den Mittelpunkt des Unterrichts rückt. Im Anfangsunterricht der 6. Jahrgangsstufe verhindert dabei die objektorientierte Modellierung von Anwendersystemen ein Abgleiten in bloße „Knöpfchendrückerei“, da sie es den Kindern erlaubt, alle ihre Arbeitsvorgänge unabhängig vom verwendeten Produkt zu reflektieren und exakt zu beschreiben. Im Informatikunterricht der Mittelstufe (derzeit 10. und 11. JGSt.) werden dann neben Informatik- auch andere Systeme mit Hilfe spezieller Beschreibungstechniken strukturiert und mit Hilfe von Informatiksystemen simuliert. Im Vordergrund stehen dabei einerseits die Strukturierung komplexer Systeme mit Hilfe informatischer Mittel und andererseits die praktische Arbeit am Rechner.
Nach dem gegenwärtigen Planungsstand soll ab 2003 Informatik als Pflichtfach in der 6. Jahrgangsstufe aller Gymnasien Bayerns eingeführt werden, die Mittelstufeninformatik in den Jahrgangsstufe 9–11 der mathematisch-naturwissenschaftlichen Ausbildungsrichtung.
 


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