FU Berlin, Fachbereich Mathematik und Informatik, Institut für Informatik

Vortrag des Informatik-Kolloquiums

Die Mathematik lehrt, wie man Probleme löst. Die Praxis lehrt, welche Probleme man lösen sollte. Als Mathematiker lernt man, diffuse Problebe zu analysieren und strukturieren. In der Praxis sind die meisten Probleme diffus. Daher sollte man denken, dass ein Mathematiker in der Praxis mit offenen Armen aufgenommen wird, anwenden kann, was er gelernt hat, und sich im übrigen wohlfühlt wie ein Fisch im Wasser. Meine in 10 Jahren gesammelte Erfahrung zeigt, dass die Wirklichkeit nicht ganz so aussieht, wie man es aus den obengenannten Aussagen zwingend folgern müsste, obwohl die Aussagen alle wahr sind. Der Vortrag stellt ausgewählte Fragen aus der Praxis vor, zu denen Lösungsideen skizziert werden, die den praktischen Anforderungen entsprechen. Es wird zur Diskussion darüber angeregt, welche Lösungen von einem an der Universität arbeitenden Mathematiker oder theoretischen Informatiker angeboten werden würden und welche angeboten werden sollten. Ich halte diesen Vortrag anlässlich des 10. Jahrestages, an dem mir vom Fachbereich Mathematik der FU Berlin durch die offizielle Urkundenübergabe der Doktorgrad verliehen wurde. Ich möchte mit diesem Vortrag den Kontakt zu meiner Alma Mater wiederherstellen und hoffe, dass er Anknüpfungspunkte für eine weitere Zusammenarbeit bietet. Ich skizziere bei Interesse gerne die Anforderungen an studentische Beschäftigte und Absolventen aus Sicht der Industrieforschung, wie ich sie kennengelernt habe.