Freie Universität Berlin, Fachbereich Mathematik und Informatik
Institut für Informatik, AG Informatik in Bildung und Gesellschaft

Pressemitteilung

Die Senatorin für Schule, Jugend und Sport, Frau Ingrid Stahmer, wird am Donnerstag, dem 7. Oktober um 9.00 im Institut für Informatik der Freien Universität Berlin (Takustraße 9, 14195 Berlin) eine Videokonferenz zwischen Berliner und Tokyoter Schülerinnen und Schülern im Rahmen der Beiträge der Partnerstadt Tokyo für die Asia-Pazifik-Wochen Berlin eröffnen.

  1. Mit der im Mai 1994 durch eine gemeinsame Erklärung vereinbarte Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Tokyo wurden die bereits bestehenden historischen Beziehungen gefestigt und dem Willen zu Zusammenarbeit und Austausch Ausdruck verliehen. Seit dem hat sich in verschiedenen Bereichen ein reger Informations- und Erfahrungsaustausch Austausch entwickelt. Auch unterhalten die verschiedenen kulturellen Institutionen beider Städte enge Kontakte zueinander, es gibt wechselseitige Besuche und Gastveranstaltungen. Darüber hinaus sind beide Städte bestrebt, u.a. im schulischen Bereich den Austausch zu fördern und als Impulsgeber zu wirken.

  2. Elektronische Schulpartnerschaften zwischen Schulen in Tokyo und Berlin bieten den Schülern die Möglichkeit, sich trotz der großen Entfernung kennenzulernen. Im Rahmen der Partnerschaft können die Schüler während des Unterrichts unter Betreuung durch einen Fachlehrer untereinander über E-Mail oder Internet (z.B. im Chat-Modus) kommunizieren und voneinander lernen. Als Themen kommen alle gesellschaftlichen Bereiche in Frage, auch gemeinsame Projekte als Unterrichtseinheit, deren Ergebnisse auf Internetseiten präsentiert werden.

  3. Distance Learning (DL) ist eine besonders effektive Form elektronischer Schulpartnerschaft. Im Prinzip wird dabei eine Schulklasse einer Region und ein Lehrer oder eine Schulklasse einer anderen Region über zwei Video-Konferenzsysteme verbunden. Schülerinnen und Schüler können sich sehen und hören; auf diese Weise kann interaktiver Unterricht stattfinden. Zusätzlich können Dokumente gezeigt oder Tafelbilder entwickelt werden. Zahlreiche Projekte, u.a. von der FU Berlin initiiert, haben gezeigt, dass DL die Kreativität ebenso wie die fachliche Leistungsfähigkeit außerordentlich fördert.

    So haben bspw. Schülerinnen und Schüler der Peter-Witte-Grundschule und der Hildegard-Wegscheider-Oberschule mit Partnerschulen in Japan gemeinsam Geometrie (Symmetrien, Satz des Pythagoras) gelernt. Zwischen den Videokonferenzen lagen mehrere Wochen der parallelen Vorbereitung, die von den Lehrern beider Seiten gemeinsam geplant worden waren.

  4. Am Projekt Videokonferenz sind jeweils drei Schulen aus Berlin (das Camille-Claudel Gymnasium, das Canisius Kolleg und die Hildegard-Wegscheider Oberschule) und Tokyo (Tokyo Kokusai High School, Koyamadai High School und Mukohgaoka High School) mit insgesamt ca. 50 Schülern beteiligt. Jeweils eine Berliner und eine Tokyoter Schule haben sich im Vorfeld über ein Thema verständigt und sich mittels E-Mail, Fax, Telefon die Darstellungsform und Inhalte abgesprochen. Zwischen zwei Schulen besteht bereits seit längerer Zeit ein enger Kontakt, für die anderen vier stellt es jedoch den Beginn einer elektronischen Schulpartnerschaft dar, die in weitere Projekte münden soll. Die Videokonferenz findet statt mit Unterstützung des Regierenden Bürgermeisters, auf u.a. dessen Anregung die elektronischen Schulpartnerschaften zwischen Berlin und Tokyo zustande kamen, der FU Berlin, dessen Institut für Informatik die Räume und die technische Ausstattung zur Verfügung stellt und dem Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin, welches u.a. einen Workshop für die an solchen Projekten interessierten Lehrer veranstaltet hat und Kontakte zwischen Schulen in Deutschland und Japan vermittelt.

  5. Ziel ist es, neue Schulpartnerschaften zu initiieren, die zu Begegnungen von jungen Menschen unterschiedlicher Kulturkreise führen. Die Videokonferenz ist eine willkommene Gelegenheit, diese Partnerschaften einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen und zur Nachahmung anzuregen, sowie die Nutzung der neuen elektronischen Medien nicht nur als Arbeitsmittel, sondern auch als Kommunikationsmittel in den Schulen zu etablieren.