Freie Universität Berlin, Fachbereich Mathematik und Informatik
Institut für Informatik, AG Informatik in Bildung und Gesellschaft

Lehrveranstaltung im WS 2004

Internet-Learning

LV-Nr. 19594S 2SWSDi 10-12 (19.10.2004)Raum K40 Rademacher

Aktuelles

Shortcuts

Informationen im kommentierten Vorlesungsverzeichnis

Projekt-Seminar Internet-Learning im vergangenen Sommersemester

Mailingliste Internet-Learning

Blackboard

Wiki-Wiki

Scheinkriterien

Neben den üblichen Anforderungen an Seminarteilnehmer wie dem Schreiben einer Seminararbeit bedingt die didaktische Orientierung, häufiger als einmal in der Rolle des Wissensvermittlers zu treten (siehe Ablauf der LV).

Evaluation

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In diesem Seminar sollen Softwaresysteme vorgestellt und kritisch betrachtet werden, die Lernvorhaben von einzelnen und Gruppen mit Hilfe des Internet unterstützen können.

Schwerpunkt bilden Systeme, die das Internet nicht vorwiegend als Datenbank vernetzter Rechner verstehen, sondern als Kommunikationsplattform global verteilter Menschen dienen und damit collaborative learning ermöglichen.

Als Beispiele dienen Multi-User-Dungeons (MUDs oder MOOs), Lernplattformen, darunter auch studentische Eigenproduktionen, wie sie bereits im Rahmen der vorangegangenen Semester in den Veranstaltungen "Internet-Learning" und "Partizipation im Internet" entstanden sind.

Die Produkte sollen für Testzwecke im Seminar eingerichtet und hinsichtlich ihrer nachhaltigen Verwendbarkeit kritisch analysiert werden.

Voraussetzung:

Wünschenswert ist Teilnahme an der Lehrveranstaltung "Partizipation im Internet" (oder die Bereitschaft, sich die vermittelten Grundlagen selbstständig anzueignen.

Zielgruppe:

Hauptstudiumsstudierende der Informatik (Diplom, Bachelor/Master, Magister, Lehramt, Bachelor mit Lehramtsoption, Nebenfach) insbesondere mit Schwerpunkt Anwendungsorientierte Informatik.

Kursablauf:

Der Kurs gliedert sich in vier Teile:

  1. Grundlagen: Partizipation im Internet, Lernen, Lehren im Unterricht, Chancen durch Internet-Lernumgebungen
  2. Themenbesprechung: Im Plenum besprechen die Referenten mit den Zuhörern und dem Dozenten die Erwartungen an den Vortrag.
  3. Events: Vermittlung relevantem Hintergrundwissen und des gewonnenen Spezialwissens bei der Bearbeitung der Seminarthemen.
  4. Ausblick: Wir schreiben das Internet-Learning fort.

Schwerpunkte richten sich nach den Ideen, Neigungen und Kenntnissen der Teilnehmer.

Schritte:

Jeder Teilnehmer vollzieht in einer Kleingruppe folgende Etappen:

  1. Selbstständige Recherche nach geeignetem Material zum Thema, Beginn der Seminararbeit als Paper zu den Möglichkeiten an Schwerpunktsetzungen
  2. Erste Vorbesprechung zum Seminarthema mit dem Dozenten
  3. Sichtung des eigenen und erhaltenen Materials, Erste Schritte mit der Beispielsoftware. Konkretisierung des Themas, Fortfhrung der Seminararbeit und Erstellung eines Handouts zu den Möglichkeiten an Schwerpunktsetzungen
  4. Öffentliche Vorbesprechung des Themas im Plenum
  5. Ausarbeitung des Themas in der Seminararbeit, Vorbereitung der Präsentation, Vorbereitung von Beispielsoftware für die Nutzung durch die Seminarteilnehmer
  6. didaktisch berlegte Präsentation als Lern-Event
  7. Kurzvortrag einer persönlichen Internet-Learning-Utopie
  8. Überarbeitung der Seminararbeit

Nachhaltig gelernt wird nur beim Selber-Machen. Wir möchten, dass sich jeder Teilnehmer selbstständig und nach seinen eigenen Interessen in das Seminar einbringt. Um dennoch Einblick in den Fortgang des Projekts zu bekommen, bitten wir jeden Teilnehmer um die Führung einer aktuellen Projekthomepage, in der jeder seine Vorhaben und Ergebnisse dokumentiert.

Weitere Informationen zum Themengebiet

Ablauf

Dieses Seminar ist eine zweistündige Veranstaltung, für die meisten zu Beginn ihres Arbeitstages an der Uni. Um sich leichter auf das Thema einzustellen, biete ich eine hoffentlich interessante Tee-Runde um 10:00 an. Hier können Neuigkeiten zum Themengebiet ausgetauscht und organisatorische Fragen geklärt werden. Nach einer Hinführung zum Thema beginnt dann um 10:15 die jeweilige Gruppe ihre Präsentation.

Die ersten Themen werden nach Maßgabe der Teilnehmerzahl vom Dozenten übernommen. Während dieser Zeit finden zur Vorbereitung der Präsentationen Besprechungen statt, zu denen die Gruppen ihre Ideen mitbringen und mit weiterer hilfreicher Literatur versorgt werden. Ein paar Wochen danach finden öffentliche Vorbesprechungen statt: Jede Gruppe stellt ihr Thema kurz vor, erklärt wichtige Grundlagen und fragt nach, welche Erwartungen die anderen Teilnehmer an das Thema haben.

Im Hauptteil gestaltet dann jede Gruppe einen Termin. Während inhaltliche Präzision Sache der Seminararbeit ist, ist für den Präsentationstermin eine didaktisch sinnvolle Methodik gefragt. Die anderen Teilnehmer sollen möglichst breit, intensiv und nachhaltig auf das Niveau der Referenten gebracht werden.

Die Ergebnisse aus dem Seminar fließen dann in utopische Geschichten ein, die in Kurzreferaten zum Ende des Seminars gehalten werden.

Die Seminararbeit wird als Gruppenarbeit mit identifizierbarer Eigenleistung der Gruppenmitglieder bis zum 1. März 2005 abgegeben. Nach Durchsicht werden bis 31. März die Seminarscheine ausgestellt.

19.10.

Vorstellung, Überblick, Themenvergabe

26.10.

Veränderungen und Chancen durch das Internet. Ein kurzer Überblick ber relevante Inhalte zur Partizipation im Internet für das Internet-Learning.

2.11.

Kurzvorstellung der Seminarthemen. Handouts: Themenübersicht, ...

9.11.2004

Wozu Pädagogik?

Lernen, Unterrichtsformen und Lerntheorien

16.11.2004

TZI als Regelungsmechanismus in Community-Systemen (Sarah, Martin) [Seminararbeit]

23.11.2004

Fremdsprachenlernen (Sören) [Vortragsfolien]

30.11.2004

Computerunterstützung der "alten Schule" (Axel, Jens) [Seminararbeit]

7.12.2004

Gestaltung von Internet-Lernmedien [Die Seminararbeit von Christine Gräfe ist auf ihren Wunsch hin aus dem Netz genommen] [Seminararbeit Julia v. Thienen]

14.12.2004

Problem-basiertes Lernen (Ulrike, Mathias) [Seminararbeit]

4.01.2005

Computer Supported Collaborative Learning [Seminararbeit Aleksandra Gabryszak] [Seminararbeit Sigmund Piéch]

11.01.2005

Cultural Distance Learning (Melanie, Rene)
["Videoübertragung" ;-)] [Seminararbeit]

18.01.2005

Virtuelle Lernwelten (Erbil, Jintao, Dongsheng)

25.01.2005

Internet in der Waldorff-Pädagogik (Lena, Sascha) [Seminararbeit]

1.02.2005

Rückblick auf die Referate und Strukturen des Internet-Learning

8.02.2005

Hinweise zum Schreiben der Seminararbeit

15.02.2005

Ausblick: Utopien des Internet-Learning

Themen

Internet-Learning
Eine Eingrenzung des Themengebietes
Veränderungen und Chancen durch das Internet
Medien werden von Menschen gemacht, und sie verändern die Wahrnehmung des Menschen, den Blick auf sich selbst und seine Erwartungen gegenüber seiner Umwelt (seiner Lebenswelt und seiner Lernwelt).
Allgemeine Pädagogik
Wie funktioniert das (natürliche) Lernen? Wozu gibt es institutionalisierte Pädagogik?
"Neues Lernen"
Die Konfrontation mit der eingefleischten Lerntradition und Auswege (Objektivistische und Konstruktivistische Lerntheorie)
Computeruntersttzung der "alten Schule"
Software, die sich für tradiertes Lernen eignet und die Organisationsstruktur abbildet oder ergänzt. (Beispielsoftware: ILIAS oder Blackboard) (Axel, Jens)
Cultural Distance Learning
Zunehmende Distanz bedeutet auch Entferung hinsichtlich Lebens- und Unterrichtskultur. Um von erfolgreicher Didaktik anderer Kulturen zu profitieren und höhere Motivation zu erreichen, bieten sich Distance-Learning-Formen an. (Rene, Melanie)
Problem-basiertes Lernen mit Internet-Untersttzung
(Ulrike, Mathias)
Kooperatives Lernen mit dem Internet
Lernen durch Mit-Lernende, die über das Internet zusammengeführt werden und sich darber gegenseitig beim Lernen helfen können. (Beispielsoftware: z.B. COMETS) (Christina, Natalie)
Computer Supported Collaborative Learning
Arbeiten und dabei lernen. Lebenslanges Lernen beginnt bereits in der (Hoch-)Schule. Welche Tools sind nutzbar und didaktisch sinnvoll? Welche Anforderungen gibt es an die Bildungsinstitutionen? (eventuell Unterscheidung von freiwilligem Gebrauch und der Verwendung in der Schule und Uni) (Beispielsoftware: z.B. Wiki, Vital) (Aleksandra, Sigmund)
Mediengestaltung für Lernmedien
Die Wahrnehmungspsychologie liefert Erkenntnisse darber, welche Anordnung von Inhalten das Aufnehmen und Erinnern von Information erleichtert. (Julia, Christine)
Virtuelle Lernwelten
Ansätze von MULEs, MUDs für Lernzwecke zu benutzen, und die Verbindung mit der "Lernwelt" als Fachbegriff aus der Pädagogik. (Erbil, Jintao, Dongsheng)
TZI als Regelungsmechanismus in Community-Systemen
Themenzentrierte Interaktion (TZI) bezeichnet eine Diskussionsmethode, die trotz Fokussierung auf die inhaltliche Ebene anstrebt, die Persönlichkeit der Teilnehmer (ihre psychischen und sozialen Strukturen) mit einzubeziehen. In welcher Weise können Diskussionsmethoden wie TZI bei geeigneter Implementierung als Regelungsinstrumente für selbstgesteuerte Online-Diskussionen (Foren, Chats) verwendet werden? Welche anderen selbstständigen Regelungsansätze aus der Internet-Verwaltung könnten modellhaft übertragen werden? (Sarah, Martin)
Internet in der Waldorff-Pädagogik
Worin besteht die Kritik an der Computernutzung? Was heißt das für das Internet-Learning? (Lena, Sascha)
Utopische Kurzvorträge ber Softwaresysteme und deren Einbettung in didaktische Methodik und Bildungsorganisationen
Jede Gruppe stellt in einem Kurzvortrag eine Utopie vor, die sich durch geeignete Lernsoftware, veränderte Methodiken oder umorganisierte Bildungsinstitutionen erreichen lassen. (alle Gruppen)

Die Themen sind im Zweifelsfall nach der Absicht des Seminars auszulegen und nicht nach genauem Wortlaut. Abschweifen zum Zwecke des Aufgreifens interessanter Entwicklungen im Themengebiet sind also ausdrcklich erwünscht.

Literatur

Rolf Arnold, Ingeborg Schüßler: Wandel der Lernkulturen. Ideen und Bausteine für ein lebendigeres Lernen. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 1998

Curtis Jay Bonk, Kira S. King: Electronic Collaborators. Learner-Centered Technologies for Literacy, Apprenticeship, and Discourse. Lawrence Erlbaum Mahwah, 1998

Kenneth A. Bruffee: Collaborative Learning. Higher Education, Independence, and the Authority of Knowledge. The Johns Hopkins University Press, London, 1993

Ruth Cohn & Christina Terfurth: Lebendiges Lehren und Lernen. TZI macht Schule. Klett-Cotta, Stuttgart, 1993

Edmund Kösel: Die Modellierung von Lernwelten. Ein Handbuch zur Subjektiven Didaktik. Verlag Laub, 2. Auflage, Elztal-Dallau, 1995

Schönpflug & Schönpflug: Allgemeine Psychologie

Jacqueline S. Thousand, Richard A. Villa & Ann I. Nevin: Creativity and Collaborative Learning. A Practical Guide to Empowering Students and Teachers. Paul H. Brookes Publishing, Baltimore, 1994

Alfred K. Treml: Allgemeine Pädagogik. Grundlagen, Handlungsfelder und Perspektiven der Erziehung. Kohlhammer, Stuttgart, 2000

Stefan Uellner, Volker Wulff: Vernetztes Lernen mit digitalen Medien. Physica-Verlag, Heidelberg, 2000

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